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Vortrag Marburger „Aufgelegte Ware“Donnerstag 03. Februar 2005 Gaststätte Bier Dreihausen 20 Uhr
Marburger „Aufgelegte Ware“ Marburger Töpfer begannen spätestens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Großteil ihrer glasierten, bisher nur mit Schlickermalerei versehenen Irdenware, mit farbigen Reliefauflagen zu versehen. Die genaue Herkunft dieses Phänomens ist unklar. Möglicherweise hat ein Marburger Töpfer Erzeugnisse anderer Produktions-stätten (Steinzeugdekore des Westerwalds und Zierelemente der Kasseler Steingutmanufaktur) kombiniert und die typische Marburger Irdenware des 19. Jahr-hunderts entwickelt. Durch diese Umstellung der Zierform gelang es sehr schnell, neue Absatzmärkte für Keramik aus Marburg zu erschließen, das Töpferhandwerk blühte auf. Im 19. Jahrhundert war die Keramik aus Marburg so weit verbreitet, dass sich die Bezeichnung „Marburger Ware“ als Gattungsbegriff für sämtliche, in dieser Art dekorierte Irdenware durchsetzte. Sie fand Absatz in ganz Europa und ist heute in den Sammlungen vieler europäischer Museen zu finden.
Ihre Farbigkeit erhalten die Objekte durch das Eintauchen in einen entsprechenden Engobebottich. Auf die noch nicht trockene Engobe werden dann die Punktreihen und die Auflagen angebracht. Nach einem ersten Brand wird die transparente Bleiglasur zur Versiegelung des Gefäßes aufgetragen und in einem zweiten Brand mit der Gefäßoberfläche verbunden. Anknüpfend an dem Erfolg der „Marburger Ware“ übernahmen mehrere Töpfergebiete in Hessen und im angrenzenden Thüringen die Technik der „aufgelegten“ Verzierungen. Neben Gerstungen an der Werra und Frielendorf in der Schwalm war es vor allen Dingen der Töpferort Breitscheid (Lahn-Dill-Kreis), in dem Töpferwaren hergestellt wurden, die der „Marburger Ware“ ähnelten. |
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